Stolperstein für Helmut Hengstler Am Donnerstag, den 30. Januar, wurde vor der Berta-Lungstras-Straße 35 ein Stolperstein für Helmut Hengstler verlegt. Helmut Hengstler lebte zuletzt in Freiheit eben hier, bei uns. Er wurde als junger Mann Opfer des Nazi-Regimes.
Aus einem sozialdemokratischen Elternhaus stammend und der kommunistischen Jugend nahestehend, wurde Helmut Hengstler 1936 verhaftet und in ein Arbeitslager gesperrt. Aus der Haft entlassen, wurde er als Soldat nach Frankreich geschickt. Dort desertierte er. Er wurde wegen Fahnenflucht am 25.1.1943 hingerichtet.
Einige vom Ortsverein waren bei der Legung des Stolpersteins dabei. Ebenfalls anwesend war die Gruppe Schüler*innen der Bertold-Brecht-Gesamtschule, die das Gedenken an Helmut Hengstler angestoßen hatte und das notwendige Geld dafür sammelten. Vielen Dank für dieses wichtige Engagement!
Dank geht auch an die Vertreter*innen des Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn e.V., für ihre Aufarbeitung der Fälle von Opfern des Faschismus in Deutschland. Sie konnten uns von Helmut Hengstlers Leben berichten, ebenso wie der anwesende Neffe von Helmut Hengstler viel persönliches beisteuern konnte.
Bis 1998 galt man noch als vorbestraft, einschließlich aller hiermit verbundenen Konsequenzen, wenn man von der Wehrmacht desertierte. Viel zu lange wurde hier Unrecht zugelassen. Erst 1998 wurden Urteile des Nazi-Regimes aufgehoben und die Opfer rehabilitiert. Solche Signale unseres demokratischen Rechtstaates sind sehr wichtig, genauso wie die Stoplersteine eine Mahnung sind, dass solches Unrecht nie wieder passiert.
Wir gedenken aller Opfer des Nationalsozialismus. Die Erinnerung muss wachgehalten werden. Und gerade heute, da die Fratze des Faschismus mit dem Anschein der Bürgerlichkeit sich wieder erhebt, wollen wir einstehen für Menschenwürde, Demokratie und Gerechtigkeit.